DAV-Partnerhaus Elberfelder Hütte
Die langjährige enge Freundschaft zwischen den Sektionen Wuppertal/Barmen und Rhein-Sieg des DAV ist mit der Patenschaft der Sektion Rhein-Sieg zur Elberfelder Hütte zusätzlich gestärkt worden. Die Hütte liegt auf 2.340 m in der herrlichen Schobergruppe und gehört noch zu den urwüchsigen Alpenvereinshütten.
Und so kommst Du hin: Von Heiligenblut in Kärnten in Österreich wanderst Du in 4 1/2 Stunden Aufstieg auf schönen Wegen durch das Gößnitztal oder über die Wirtsbauern-Alm und vorbei an den drei Langtal-Seen. Oder Du nimmst die landschaftlich reizvollen Übergänge von der Lienzer Hütte, Noßberger Hütte oder der Glorer Hütte.
Die Hütte ist bewirtschaftet von Ende Juni bis Mitte September. Es stehen 12 Zimmerlager und 46 Matrazenlager zur Verfügung, im Winterlager, das nicht verschlossen ist, sind 10 Schlafplätze.
Die Zustiege sind alle gleich schön, ob von Heiligenblut, vom Glocknerhaus an der Glocknerstraße, von der Lienzer Hütte, Wagnitzsee-Hütte oder von der Noßberger Hütte. Hinzu kommt, dass die Wege zum Bergwandern sehr gut geeignet, hervorragend markiert und oftmals mit Hinweistafeln versehen sind. Und durch das Anlegen des Kärntner Grenzweges und das Einrichten eines anspruchsvollen Klettergartens in unmittelbarer Hüttennähe hat das Refugium an Attraktivität noch zugelegt.
Die Abgeschiedenheit der Hütte in der verträumten Landschaft garantiert absoluten Erholungswert. Auch was das Preis-Leistungsverhältnis angeht, wird man der Hütte nur Positives nachsagen können, zumal man bei einem solchen Vergleich einkalkulieren muss, dass alles, was zum Betrieb der Hütte erforderlich ist, mit dem Helikopter aus dem Tal heraufgeflogen werden muss. Ebenso müssen Leergut, Abfälle usw. auf dem gleichen Weg entsorgt werden.
In diesem Zusammenhang darf ich auch darauf aufmerksam machen, dass die Hütte im Jahr 2000 vom DAV mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet worden ist. Das ist nicht von ungefähr gekommen. Die Sektion Elberfeld hat in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Mittel und auch die Körperkraft einiger ihrer Mitglieder, aber auch die einiger wenige unserer Mitglieder zur Verfügung gestellt, um dem sensiblen Umfeld in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern gerecht zu werden. Vor einigen Jahren wurde das Elektrizitätswerk mit den Zuleitungen neu installiert, die Kläranlage mit Fettabscheider erweitert und modernisiert, die Trinkwassergewinnung renoviert und viele Kleinigkeiten mehr. Zusätzlich mussten erhebliche Investitionen im Bereich Sicherheit getätigt werden, d.h. die Fenster im oberen Lager wurden vergrößert und eine Feuerleiter installiert. Nebenbei wurden die Matratzen und Decken gegen neue ausgetauscht. Ich möchte es bei diesen wenigen Aufzählungen belassen. In Wirklichkeit könnte die Liste beliebig fortgesetzt werden. Nur auf drei Dinge möchte ich abschließend noch aufmerksam machen. Zu den fast jährlichen Arbeiten gehören auch Markierungsarbeiten, Wegesanierung und Hüttenstreichen. Und viele Arbeiten werden von engagierten Sektionsmitgliedern in ihrer knappen Freizeit ehrenamtlich durchgeführt.
Zurück zur Hütte. Ich glaube, dass die Hütte in den nächsten Jahren, wenn auch gering, eine stetige Zunahme der Nächtigungen erfahren wird. Mit Rückgang der Pasterze und Schließung des Gamsgrubenweges wird es immer schwieriger, von der Glocknerstraße aus den Großglockner zu besteigen. Die Mehrzahl der Glocknerbesteiger wird in Zukunft von Kals über die Stüdlhütte oder aber über den historischen Aufstieg von der Salmhütte den Gipfel in Angriff nehmen. Und damit wird die Elberfelder Hütte durchaus eine lohnende Zwischenstation für die/den eine(n) oder andere(n) Bergfreund(in) werden.
Die Hütte ist, wie alle anderen Alpenvereinshütten auch, im Internet auf der Hauptseite des DAV vorgestellt. Auf den Geschmack gekommen? Dann nichts wie hin. Die Durchwanderung der Schobergruppe mit der Besteigung einiger Dreitausender lohnt sich allemal, zudem man die Fahrt dorthin kombinieren kann mit weiteren Begehungen in der Glockner- und Goldberggruppe. Hier einer meiner besten Wandertipps: die Besteigung des Rauriser Sonnblicks von Heiligenblut durch das herrliche Fleistal, in dem auch heute noch professionell Gold gewaschen wird.